Microsoft hat einen neuen Taskmanager, der ganz einfach auf den Namen To-Do hört. Obwohl es sich bisher erst um eine Preview handelt, verspricht Microsoft uns jedoch bereits jetzt nicht weniger als eine intelligente Aufgabenverwaltung, die uns jeden Tag “frisch beginnen” lässt. So soll verhindert werden, dass gleich am Anfang des Tages Stress aufkommt. Ob Microsofts To-Do dieses Versprechen erfüllen kann? Schauen wir es uns an!
Die Aufgabenverwaltung: zentraler Baustein für erfolgreiche Projekte
Eine gut funktionierende Aufgabenverwaltung ist meines Erachtens der zentrale Baustein, um beruflich aber auch privat erfolgreich Projekte umzusetzen. Denn nur wer die verschiedenen Aufgaben zur rechten Zeit im Blick hat, kann seine Aufmerksamkeit den wichtigen Dingen widmen und möglichst entspannt zu Höchstleistungen gelangen.
Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass es unzählige verschiedene Taskmanager gibt, die um die Gunst der Kunden buhlen. Verwunderlich war aber, dass Microsoft in diesem umkämpften Markt fast nicht existent war. Zwar konnte man in Outlook auch seine Aufgaben verwalten, aber mit Apps wie Asana, Todoist oder Nozbe kann Microsoft hier nicht mithalten.
Um das zu ändern kaufte Microsoft Mitte 2015 das Berliner Startup 6Wunderkinder, das hinter der App Wunderlist steht. Warum Microsoft hierfür bis zu 200 Mio Euro investierte – und für dieses Geld nicht einfach eine eigene Aufgabenverwaltung entwickelte – bleibt zwar ein Geheimnis, aber jetzt ist zumindest der nächste Schritt gekommen: Microsoft hat die App To-Do (in einer Preview) veröffentlicht.
Ist Microsoft To-Do die neue Wunderlist?
Das kann man auf jeden Fall insofern sagen, als die Entwicklung der “Wunderlist”-App nun nicht mehr vorangetrieben wird. Eine schlechte Nachricht für alle Bestandskunden. Diese können aber zumindest darauf hoffen, dass ihnen der Umzug in die neue To-Do-App leicht gemacht wird. Sofern sie von dieser überhaupt überzeugt sind.
Die angeblich größte Innovation und somit auch der Dreh- und Angelpunkt der neuen To-Do-App ist nämlich der “Mein Tag”-Bereich. Hier startet der Nutzer jeden Morgen mit einer leeren Liste, die er dann über “intelligente Empfehlungen” befüllen kann. Das soll ihn vor dem stressigen Anblick seiner restlichen Aufgaben bewahren.
Ob diese Funktion wirklich eine so große Innovation ist – wie von den Machern versprochen – wage ich zu bezweifeln. Vor allem, weil andere Apps bereits ähnliche Wege eingeschlagen haben. Zudem ist noch überhaupt nicht abzusehen, was wirklich hinter diesen intelligenten Empfehlungen steckt. Denn leider ist es – in der bisherigen Preview – weder möglich Prioritäten, noch Labels zu vergeben. Ob diese intelligenten Empfehlungen also mehr sind als der klassische Mix aus Fälligkeitsdatum sortiert nach Priorität, bleibt daher abzuwarten.
Das Bedienkonzept von Microsoft To-Do
Eine Aufgabenverwaltung muss intuitiv bedienbar sein und schnell zum gewünschten Ziel führen! Wie schlägt sich das Bedienkonzept von Microsoft To-Do? Klicke auf eines der Bilder, um die Bildergalerie zu öffnen und finde es heraus.
Ist Microsoft To-Do die neue Wunderlist? Klicke auf eines der Bilder und finde es heraus!
Was mir gefällt
- Das Bedienkonzept und das Design wirken modern und übersichtlich. Nett ist auch die Möglichkeit, jeder Liste ein eigenes Design – sprich Farbe und Hintergrundbild – zu geben. Das soll die Orientierung erleichtern.
- Komplexe wiederkehrende Aufgaben lassen sich über ein leicht verständliches Menü schnell und flexibel festlegen (auch wenn man um dorthin zu gelangen einige Klicks tätigen muss). Und leider muss das (bisher) auch zwingend über diesen Weg eingestellt werden, denn To-Do hat (noch) keine automatische Datums-Erkennung bei der Eingabe einer Aufgabe (wie beispielsweise Todoist).
Was mir nicht gefällt
- Keine automatische Datums-Erkennung: Man kann beispielsweise nicht einfach “24.05 Rechnung bezahlen” eingeben, um die Aufgabe auf den 24. Mai zu terminieren, sondern muss erst die Aufgabe erstellen und dann – in den Optionen – das Datum auswählen. Das ist mir zu umständlich!
- Keine Prioritäten und keine Labels. Bisher hat Microsoft To-Do weder die Möglichkeit Prioritäten noch Labels zu vergeben. Das ist dann auch für eine Preview zu wenig!
Fazit und was ist noch zu erwarten?
Das muss besser werden! Natürlich muss man berücksichtigen, dass es sich bei Microsoft To-Do nur um eine Preview handelt und dass sicherlich noch viele weitere Funktionen hinzugefügt werden. Aber auch für eine Preview ist mir das im Moment noch zu wenig. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Microsoft ja Mitte 2015 die App Wunderlist gekauft hat und hier vieles – zumindest an Ideen – hätte übernehmen könnten.
Gespannt sein können wir aber darauf, wie To-Do in das Microsoft-Ökosystem integriert wird. Da andere Apps aber auch mit einer Vielzahl an Integrationen aufwarten können, bin ich skeptisch, ob das letztlich ausreichen wird.
Hast du Microsoft To-Do bereits getestet? Oder nutzt du eine andere Aufgabenliste? Schreibe mir doch einfach einen kurzen Kommentar!
8 Kommentare zu “Microsoft To-Do: die neue Wunderlist?”
Immerhin ganz vorteilhaft: ist man über ein Microsoft-Konto angemeldet, kann man die Aufgaben auch via Outlook bearbeiten. Das dürfte für viele Nutzer ein schwer schlagbares Argument sein, sich die App von Microsoft anzuschauen.
Das stimmt! Die tiefere Integration in Outlook ist schon ein Vorteil. Es verführt aber dann leider auch dazu Outlook ständig offen zu haben und sich von ankommenden EMails sofort ablenken zu lassen.
Ich nutze bisher TodoIst und bin zufrieden damit; bis auf genau die Tatsache, dass ich mich manchmal von überfälligen Aufgaben genervt fühle. Gibt es eine solche Funktion vielleicht in der Premium-Variante von TodoIst?
Hallo Katharina,
ich nutze auch Todoist und für mich ist es eine der besten Aufgabenverwaltungen. (Mehr dazu auch in Kürze)
Zu deinem Problem mit überfälligen Nachrichten:
Ich glaube nicht, dass es eine solche Funktion gibt. Zumindest habe ich sie noch nicht entdeckt. Es gibt eine solche Umplan-Funktion, die dir u.a anhand von Gewohnheiten, Dringlichkeit, Arbeitstag vs. Wochenende, etc. Vorschläge macht, die du mit einem Klick übernehmen kannst. Mehr dazu hier.Ansonsten könntest du dir ja auch jeden Abend eine Aufräum-Routine angewöhnen (in Todoist einplanen) und nicht erledigte Aufgaben umplanen.
Mir liegt das besser, weil ich mich dann aktiv um nicht erledigte Aufgaben kümmern muss und sie so im Blick behalte. Dann Freitags noch ein Wochenrückblick und “alles wird gut” (oder so) 🙂
Viele Grüße! Fabian.
Borkumstraße
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Hallo Tobias,
du hast Recht, es ist eine gute Gewohnheit, abends die offenen Todos manuell zu verschieben. So hat man gleich den Überblick für den nächsten Tag. Ne Zeit lang habe ich das auch so gemacht. Todoist unterstützt es durch die “längste Kette” ja sogar relativ gut im “Don’t break the chain”-Stil. Aber kaum war die Fastenzeit vorbei, habe ich nicht mehr durchgehalten. Über Ostern brach die Kette, seitdem ist die gute Angewohnheit wieder weg… Also, vielleicht nochmal 30-Tage-Challenge!?
Katharina
Hallo Fabian,
Also ich habe früher auch Wunderlist verwendet, aber Microsoft ToDo habe ich noch nie getestet. In unserem Startup haben wir eine Kombination aus Trello und Wunderlist entwickelt und sind dadurch eine gute Alternative zu Wunderlist: https://zenkit.com/de/alternative-zu/wunderlist-alternative/
Hallo Luisa,
über „euer Startup“ habe ich vor 2 Jahren auch schon mal geschrieben (https://erfolgreich-projekte-leiten.de/zenkit-das-bessere-trello/).
Zenkit gefällt mir weiterhin sehr gut!
Dementsprechend weiter viel Erfolg und alles Gute!
Bin gespannt was wir von euch noch so zu sehen bekommen werden 😉
Fabian