“Warum funktionieren manche Teams besser als andere?” und “Was sind die Zutaten für ein perfektes Team?“. Diese Fragen hat sich wahrscheinlich jeder schon einmal gestellt.
Überraschenderweise besteht ein perfektes Team aber weder aus den Personen mit dem größten Fachwissen, noch aus Personen, die sich gegenseitig möglichst gut leiden können! Viel wichtiger für den Teamerfolg ist, dass die verschiedenen Rollen im Team optimal besetzt sind.
Welche Rollen das sind und wie dir das Wissen um diese Team-Rollen auch bei Konflikten innerhalb bestehender Teams helfen kann, erfährst du in diesem Video.
Ein perfektes Team besteht weder aus den Personen mit dem größten Fachwissen, noch aus Personen, die sich gegenseitig möglichst gut leiden können! Viel wichtiger für den Teamerfolg ist, dass die verschiedenen Rollen im Team optimal besetzt sind.
Welche Rollen das sind und wie dir das Wissen um diese Team-Rollen auch bei Konflikten innerhalb bestehender Teams, aber auch bei deiner persönlichen oder fachlichen Weiterbildung helfen kann, erfährst du im folgenden Video.
Die Frage: “Warum funktionieren manche Teams besser als andere?” aber auch “Was sind die Zutaten für ein perfektes Team” hat sich wahrscheinlich jeder schon einmal gestellt. So auch der britische Psychologie-Professor Meredith Belbin in den 1970er Jahren.
Ihm fiel bei seiner Arbeit am Henley Management College nämlich auf, dass Teams, die sich aus den fachlich besten Leuten zusammensetzten oftmals schlechter abschnitten als Teams, die aus eher mittelmäßig kompetenten Personen bestanden.
In seinen weiteren Untersuchungen stellte er dann fest, dass es wirklich nicht so sehr darauf ankommt, dass die einzelnen Mitglieder eines Teams eine möglichst hohe individuelle Kompetenz aufweisen, sondern eher darauf, dass sich die Persönlichkeiten der verschiedenen Mitglieder möglichst stark voneinander unterscheiden. Denn so können sich die verschieden Stärken der Teammitglieder später hervorragend ergänzen und auch die Schwächen können so bestmöglich ausgeglichen werden.
Aber nur zu wissen, dass die Mitglieder eines Teams möglichst unterschiedliche Persönlichkeiten haben sollten, bringt uns bei der optimalen Besetzung der Teams noch nicht viel. Aber zum Glück gingen die Untersuchungen von Belbin noch weiter und bei seiner Beobachtung vieler gut und weniger gut funktionierender Teams fand er heraus, dass es verschiedene Rollen innerhalb von Teams gibt, die immer wieder besetzt werden (und auch besetzt werden sollten).
9 Teamrollen in 3 Hauptbereichen
Letztlich entdeckte er 9 Teamrollen, die er in 3 Hauptbereiche gruppiert hat. Diese Hauptbereiche sind:
- handlungsorientierte Rollen
- kommunikationsorientierte Rollen und
- wissensorientierte Rollen
In jedem dieser 3 Bereiche gibt es wiederum 3 verschiedene Teamrollen:
Die handlungsorientierten Rollen
Im Bereich der handlungsorientierten Rollen gibt es den Macher. Er ist herausfordernd, dynamisch und macht Druck. Er ist derjenige, der den Antrieb und den Mut hat, Hindernisse zu überwinden, neigt aber auch zu Provokationen und läuft Gefahr die Gefühle anderer zu verletzen.
Die zweite handlungsorientierte Rolle ist der Umsetzer. Er ist praktisch veranlagt, zuverlässig und effizient. Er setzt Ideen in Aktionen um und organisiert die Arbeit, die getan werden muss. Häufig sind Macher aber auch etwas unflexibel und reagieren nur langsam auf neue Möglichkeiten.
Die dritte handlungsorientierte Rolle ist der Perfektionist. Auch er ist – wie der Umsetzer meist sehr zuverlässig. Außerdem ist er gewissenhaft, schließt Aufgaben pünktlich ab und deckt gerne Fehler auf. Leider sind Perfektionisten aber oft auch eher ängstlich, übermäßig besorgt und geben Aufgaben ungern aus der Hand.
Die kommunikationsorientierte Rollen
Damit kommen wir auch schon zu den drei kommunikationsorientierten Rollen.
Als erstes haben wir hier den Koordinator. Er erkennt Stärken und Schwächen anderer, erklärt die Ziele und delegiert gut. Oft kann er aber auch als manipulierend wahrgenommen werden.
Bei der zweiten kommunikationsorientierten Rolle handelt es sich um den Teamarbeiter. Er ist umgänglich, freundlich, einsichtig, zuvorkommend und diplomatisch. Er hört zu und baut Reibungsverluste ab. Häufige Schwächen von Teamarbeitern sind: die Vermeidung von Konfrontationen sowie eine häufige Unentschlossenheit bei verzwickten Situationen.
Die dritte kommunikationsorientierte Teamrolle ist der sogenannte Wegbereiter. Im Gegensatz zum Teamarbeiter ist er aber eher nach außen orientiert, lotet die verschiedenen Möglichkeiten aus und entwickelt Kontakte. Wegbereiter sind aber oft zu optimistisch und zudem können sie schnell das Interesse verlieren, wenn ihre Anfangsbegeisterung abgeflacht ist.
Die wissensorientierten Rollen
Kommen wir abschließend noch zu den drei wissensorientierten Rollen.
Hier finden wir als erstes den Neuerer. Er ist kreativ, generiert neue Ideen und löst schwierige Probleme. Leider ignorieren Neuerer aber auch gerne (vermeintliche) Nebensächlichkeiten und sind nicht so gut, wenn es um das Thema Kommunikation geht.
Bei der zweiten wissensorientierten Rolle handelt es sich um den Beobachter. Er geht strategisch vor und hat ein hohes Urteilsvermögen. Er hat alle Möglichkeiten im Blick und urteilt genau. Oft fehlt es ihm dann aber am Antrieb, andere zu inspirieren. Außerdem wird er häufig als zu sehr kritisierend wahrgenommen.
Die dritte wissensorientierte und insgesamt die letzte der neun Team-Rollen nimmt der Spezialist ein. Er hat ein hohes Fachwissen und liefert Informationen, die sonst eher nicht zur Verfügung stehen. Leider ist er aber auch oft selbstbezogen und leistet seinen Beitrag nur im engsten Rahmen.
Wahrscheinlich hast du bei der einen oder anderen dieser 9 Teamrollen einen Kollegen oder eine Kollegin wiedererkannt. Vielleicht ist dir jetzt – mit dem Wissen um diese verschiedenen Rollen – auch klar, warum es zwischen manchen Teammitgliedern so häufig Zoff gibt und warum sich andere so gut ergänzen.
Und obwohl Teams in der Realität meist eher nach Verfügbarkeit der Ressource zusammengestellt werden, hilft das Wissen über diese verschiedenen Team-Rollen, das eigene aber vor allem auch das Verhalten anderer besser zu verstehen. Gerade Führungskräfte können mit dem Wissen über diese Team-Rollen ihre Mitarbeiter bewusster und passgenauer einsetzen.
Wichtig zu beachten ist hierbei aber, dass die Grenzen zwischen den Rollen natürlich fließend sind und dass ein Mensch meist nicht nur eine Rolle in sich trägt. Je nach Situation und Kontext kann so dann auch mal die eine oder andere dieser Rollen stärker zum Vorschein kommen.
Wenn sich ein Team aber die Zeit nimmt, sich über ihre unterschiedlichen Rollen bewusst zu werden, dann ist das ganz sicher ein wichtiger Baustein zum gegenseitigen Verständnis – und damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Hochleistungsteam, in dem allen klar ist, dass Hochleistungsteams nicht auf möglichst ausgeglichenen Individuen basieren müssen, sondern vielmehr auf unterschiedlichen Individuen, die sich gegenseitig ausgleichen!
Mit dem Wissen über diese 9 Teamrollen nach Belbin wünsche ich dir viel Spaß in der Arbeit mit deinen Teams und darauf aufbauend natürlich erfolgreiche Projekte!
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