Wie viele eMails bekommst du pro Tag? 20, 50 oder sogar mehr als 100? Viele Menschen ertrinken regelrecht in der Flut von eMails und kommen immer seltener zu ihrer eigentlichen Arbeit. Doch was kannst du dagegen unternehmen? Wie kannst du wieder die Kontrolle über dein Postfach zurückbekommen?
Darum geht es in der neuen Serie: “eMails im Griff”
Bevor ich richtig in das Thema einsteige noch eine kurze Frage: Wusstest du, dass Ray Tomlinson 1971 die erste eMail verschickt hat? Nein!? Ich auch nicht!
Noch interessanter ist aber, dass damals – als Tomlinson einem Kollegen seine Erfindung präsentierte – nicht einmal annähernd erkannt wurde, dass seine Erfindung unser Kommunikationsverhalten und die Effizienz unserer Arbeit grundlegend verändern wird.
Doch was zu Beginn ein Segen für uns war, entwickelt sich für viele immer mehr zu einer Last. Manche würden sogar sagen zu einem Fluch! Und bei etwa 2,3 Millionen eMails, die weltweit pro Sekunde verschickt werden, kann einem ja auch wirklich ganz anders werden.
Bei eMails ist es aber leider wie bei jeder “neuen” Technologie:
Wir müssen lernen eMails richtig zu nutzen, doch das ist uns auch nach über 30 Jahren noch nicht gelungen.
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Deshalb versuche ich hier nun mit der Serie “eMails im Griff” einen bescheidenen Beitrag zu leisten, damit wir alle wieder:
- weniger eMails lesen und schreiben (müssen),
- besser miteinander kommunizieren (d.h. auch mal wieder über das Telefon oder sogar von Angesicht zu Angesicht) und
- endlich wieder mehr Zeit für unsere eigentliche Arbeit haben.
Beginne mit einem Tag ohne eMails!
Zu Beginn dieser Serie “eMails im Griff” möchte ich dich bitten einen eMail-freien Tag auszurufen. Nur einen. Pro Woche! Damit wirst du nämlich wieder mehr Kontrolle über deinen Arbeitstag bekommen und deine Produktivität deutlich steigern.
Ich mache heute eMail-frei (für mehr Produktivität)! Ruft mich an, kommt vorbei, aber BITTE heute KEINE eMails.
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Du denkst dir jetzt sicherlich: Das geht doch nicht! Du wärst mit einem solchen eMail-freien Tag aber in guter Gesellschaft. Denn vor allem in den USA haben Firmen, wie Deloitte oder US Cellular – der sechst größte Mobilfunkanbieter des Landes – mit eMail-freien Tagen experimentiert. Und es gibt sogar einen jährlichen “No eMail Day”, der dieses Jahr am 05. Mai stattfindet.
Zwei Versionen des eMail-freien Tages:
- Schreibe keine teaminternen eMails.
Du musst ja nicht gleich ganz auf eMails verzichten. Schreibe einfach weiterhin “externe” eMails an Kunden und Partner. Versuche aber einfach mal einen Tag in der Woche ganz auf teaminterne eMails zu verzichten. Wenn du etwas mit einem Kollegen besprechen willst, dann rufe ihn doch einfach an oder treffe dich mit ihm auf einen Kaffee und bespreche die Sache direkt – von Angesicht zu Angesicht.
- Verzichte auch auf externe eMails.
Du kannst natürlich auch gleich aufs Ganze gehen und auf alle externen eMails verzichten. Das solltest du aber deinen Kunden und Projektpartnern frühzeitig mitteilen. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass du einen Autoresponder für diesen Tag einrichtest, in dem du allen, die dir eine eMail schreiben, mitteilst:”Heute ist mein eMail-freier Tag! Sie können mich aber gerne unter der Telefonnummer 0123–456789 anrufen. Dann können wir Ihr Anliegen direkt besprechen. Wenn Ihre eMail morgen noch wichtig ist, dann schicken Sie mir diese bitte morgen noch einmal zu. Herzlichen Dank!“
Ich würde mich freuen, wenn du diese Woche einfach mal eMail-frei machen und mir dann von deinen Erfahrungen berichten würdest!
Nächste Woche geht es weiter mit dem zweiten Teil der Serie “eMails im Griff”. Dort geht es dann darum, wie du ein Kommunikationssystem gestalten kannst, in dem eMail nur ein – und nicht mehr unbedingt der zentrale – Teil ist.
Bildquelle (Titelbild): Morguefile.com – veggiegretz