Wie löse ich das Problem? – der Fragenbaum

Fabian WalterProbleme, PremiumHinterlasse einen Kommentar

Dieser Artikel ist Teil 3 von 4 der Serie Vom Problem zum Ziel in 4 Schritten

Du hast das Problemumfeld – mit dem Problembaum – durchleuchtet. Deine Vermutung, wo das Problem angegangen werden soll, hast du – mit dem Hypothesenbaum – auch durchdacht. Und trotzdem fühlst du dich als wäre der Berg, vor dem du stehst, nicht wirklich kleiner geworden?

Kein Problem! Der dritte Schritt vom Problem zur Lösung dreht sich ganz um das WIE löse ich das Problem.

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Der Fragenbaum

Die Herangehensweise an den Fragenbaum ist dir aus den ersten beiden Teilen der Artikelserie “Vom Problem zum Ziel in 4 Schritten” schon geläufig:

  • Beim Problembaum hast du nach dem WAS gefragt.
    Was ist das Kernproblem, was sind dessen Ursachen und was sind die Auswirkungen des Problems?
  • Beim Hypothesenbaum hast du nach dem WARUM gefragt.
    Warum sollte hier angesetzt werden. Was sind deine Annahmen zur Lösung des Problems?

Der Fragenbaum kümmert sich nun um das WIE der Problemlösung. Welche Maßnahmen musst du ergreifen, um das Problem zu lösen?

Fragenbaum (schematisch)

 

Wie vorgehen? Die systematische Analyse

  • Die Grundlage: Problem- und Hypothesenbaum.
    Am besten baust du den Fragenbaum auf dem Wissen, das du durch den Hypothesenbaum und den Problembaum bekommen hast, auf. Damit gehst du sicher, dass du das Problemumfeld verstanden und möglichst schon einen Lösungsansatz gefunden hast.
  • Stelle nun die WIE-Frage zu deinem Lösungsansatz.
    Im Beispiel dieser Artikelserie war die Hypothese: “Um systematisches Projektmanagement im Unternehmen zu etablieren, müssen zuerst die Führungspersonen von dessen Wichtigkeit überzeugt werden”.
    Die WIE-Frage könnte hierzu nun lauten: “Wie könnte man Führungskräften den Wert von systematischem Projektmanagement klar machen?” (siehe Beispiel unten).
  • Suche nach Lösungen auf der ersten Ebene.
    Gehe nun auf die erste Ebene und suche nach Lösungsmöglichkeiten für deine WIE-Frage. In unserem Beispiel (siehe unten) könnten die Antworten lauten:
    (1) “Vorteile in der Theorie erklären” und
    (2) “Vorteile in der Praxis aufzeigen”.
  • Suche nach Lösungen auf weiteren Ebenen.
    Gehe nun auf die zweite Ebene und stelle für jede Maßnahme nochmals die WIE-Frage. Wiederhole deine WIE-Fragen auf so vielen Ebenen, bis du mit den gefundenen Antworten zufrieden bist und glaubst, dass du den “wahren Kern” der Lösung gefunden hast.

Fragenbaum - Beispiel

ACHTUNG:
Natürlich ist das Beispiel dieser Artikelserie stark vereinfacht. Für dein Problem wird der Problem-, der Hypothesen- sowie der Fragenbaum wahrscheinlich deutlich komplexer aussehen. Je nach Komplexität und Umfang deines Problems wirst du deshalb auch sicher mehrere verschiedene Fragenbäume entwickeln müssen.

 

Tipps für den Fragenbaum

Für den Fragebaum gelten grundsätzlich die gleichen Regeln, wie für den Problembaum und den Hypothesenbaum, d.h.:

  • Teamarbeit erleichtert die Analyse.
  • Die Fragen und Antworten sollten so präzise wie möglich formuliert werden.
  • Die einzelnen Äste des Fragenbaumes sollten nach dem MECE-Prinzip strukturiert werden.
    MECE steht für Mutually Exclusive and Collectively Exhaustive, d.h. also, dass die einzelnen Äste auf jeder Ebene sich gegenseitig ausschließen (Mutually Exclusive) und gemeinsam erschöpfend (Collectively Exhaustive) sind.
    In unserem Beispiel schließen sich “Vorteile in der Theorie erklären” und “Vorteile in der Praxis aufzeigen” gegenseitig aus, sind aber gemeinsam erschöpfend, d.h. zusammen beschreiben sie die nächst höhere Ebene.
  • Wie detailliert muss die Analyse sein?
    Egal um welchen “Baum” du dich kümmerst – sei es der Problem-, der Hypothesen- oder der Fragenbaum – wichtig bei deinen Analysen ist immer, dass du das Mittelmaß findest! Verliere dich also einerseits nicht in den Details, stelle dir aber andererseits die Fragen gründlich und kritisch genug.
    Meine Erfahrung in diesem Bereich zeigt mir, dass die meisten Menschen eher zu wenig ins Detail gehen (mich eingeschlossen). Denn gerade die ständige Wiederholung ein und derselben Frage auf verschiedenen Ebenen ist anstrengend und ungewohnt. Außerdem glauben wir oft, dass wir das ja alles schon im Kopf durchdacht haben und deshalb eine systematische (und schriftliche) Analyse nicht mehr notwendig sei.

 

Wenn du nun nicht nur den Problembaum und den Hypothesenbaum, sondern auch den Fragenbaum “gepflanzt” hast, dann bist du schon weit auf dem Weg zur Lösung deines Problems gekommen!

Im abschließenden Artikel der Serie “Vom Problem zum Ziel in 4 Schritten” geht es um die Definition der Ziele. Ein – wie ich finde – leider meist extrem unterschätzter Bereich.

 

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