Problemlösung mit der Ishikawa – Fischgräte

Fabian WalterAllgemeinHinterlasse einen Kommentar

Ishikawa Diagramm (Fischgräte) - Problemlösung

Du willst wissen warum ein bestimmtes Problem immer wieder auftritt? Du willst die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge deines Problems genauer kennen lernen? Und am besten soll das ganze noch übersichtlich dargestellt werden? Dann solltest du dir die Ishikawa- oder Fischgräten-Analyse genauer anschauen!

Das Ursache-Wirkungs-Diagramm, besser bekannt unter dem Namen Fischgräten- oder Ishikawa-Diagramm, ist eine grafische Darstellung der Ursachen, die zu einem Problem beitragen. Durch ein systematisches Vorgehen sollen alle Problemursachen und deren Abhängigkeiten identifiziert werden.

Namensgeber war der japanische Wissenschaftler Kaoru Ishikawa, der diese Art der Analyse in den 1940er Jahren – im Bereich des Qualitätsmanagements – entwickelt hat. Das Ishikawa-Diagramm lässt sich aber nicht nur im Qualitätsmanagement, sondern in vielen anderen Bereichen einsetzen:

 

Wann ist die Ishikawa-Analyse anzuwenden?

Die Fischgräten-Analyse ist ein hilfreiches Tool, wenn:

  • du und dein Team vor einem Problem steht und euch nicht so sehr mit den Symptomen des Problems aufhalten, sondern schnell zum Kern des Problems vordringen wollt.
  • ihr möglichst systematisch die verschiedenen Faktoren, die zu dem Problem beitragen, identifizieren und deren Zusammenhänge verstehen wollt.
  • ihr euer gesammeltes Wissen systematisch darstellen wollt.
  • ihr auf mögliche Wissenslücken aufmerksam werden wollt, um diese später zu schließen.

 

Der Fisch stinkt vom Kopf her (oder wie du eine Fischgräte aufbaust)

 

1) Definiere das Problem und beschreibe die Symptome

“Der Fisch stinkt vom Kopf her” und deshalb ist es im ersten Schritt wichtig, dass die an der Analyse beteiligten Personen über ein einheitliches Verständnis des zu analysierenden Problems verfügen. Je präziser dieses Problem eingegrenzt ist, desto einfacher wird die folgende Analyse und desto besser werden die Ergebnisse sein.

Um das Fischgräten-Diagramm zu starten, schreibst du nun das Problem in den Fischkopf und ziehst von dort einen horizontalen Strich (die “Hauptgräte”) nach links:

Ishikawa Diagramm (Fischgräte) - Hauptgräte

 

2) Wähle die Einflussgruppen (bzw. Kategorien) aus

Nun geht es an die Auswahl der Kategorien (oder “Nebengräten”), in welchen sich die Ursachen für das Auftreten des Problems befinden können. Bei dieser Auswahl der Einflussgruppen kommt es ganz darauf an, welches Problem du analysieren willst. Zwar gibt es bestimmte Kategorien, die man bei jeder Analyse in Betracht ziehen sollte, diese können natürlich immer auch um problemspezifische Einflussgruppen erweitert werden.

Klassische Einflussgruppen sind die 6 M, die an dem zu untersuchenden Prozess beteiligt sind. Dies sind: Menschen, Maschinen, Material, Methode (also beispielsweise Produktionsverfahren), Messung (mit welcher der Prozess überwacht wird) sowie die sogenannte Mitwelt (auch Umwelt; d.h. äußere Einflüsse, die auf den Prozess einwirken).

Ishikawa Diagramm (Fischgräte) - Kategorien (6M)

 

3) Analyse der Problemursachen

Jetzt geht es an die Analyse der Problemursachen. Hierfür bietet sich ein klassisches Brainstorming (im Team) an, bei dem die Frage “Warum (tritt das Problem auf)?” gestellt wird. Die hierüber gefundenen (möglichen) Problemursachen werden den passenden Kategorien zugeordnet.

Wenn dem Team hier nichts mehr einfällt, dann könnt ihr euch die gefundenen Ursachen noch einmal genauer vornehmen und – wie wir das von Kindern kennen – immer weiter die “Aber warum?”-Frage stellen. So verzweigt sich die Fischgräte immer weiter von der Ursache zu den Unterursachen zu den Unter-Unterursachen zu den Unter-Unter-Unter-… So lange, bis ihr das Gefühl habt, dass ihr tief genug gegraben habt.

Ishikawa Diagramm (Fischgräte) - Ursachen

 

4) Bewertung und Priorisierung der Ursachen

Im letzten Schritt geht es darum, die gefundenen Ursachen auf ihre Wichtigkeit (für die Lösung des Problems), aber vor allem auch auf ihre Veränderbarkeit hin zu bewerten. Denn für Ursachen an denen du sowieso nichts verändern kannst, brauchst du auch keine Lösungsstrategie zu suchen. Die restlichen (beeinflussbaren) Ursachen solltest du dann hinsichtlich ihrer Wichtigkeit für die Lösung des Problems – beispielsweise in niedrig, mittel und hoch – einteilen. So kannst du die Lösung des Problems, ganz im Sinne des Pareto-Prinzips, effizient angehen.

Mit diesen 4 Schritten hast du erfolgreich ein Ishikawa-Diagramm aufgebaut, die Ursachen systematisch analysiert und wahrscheinlich einige neue Faktoren identifiziert. Mit diesen gewonnenen Informationen kannst du nun zur Lösung des Problems übergehen und sicher sein, dass du dich nicht an den Symptomen abarbeitest, sondern die wirklichen Ursachen angehst.


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