5 Schritte zum optimalen Risikomanagement – Teil 1

Fabian WalterRisikomanagement, PremiumHinterlasse einen Kommentar

Risikoprozess - Teil1
Dieser Artikel ist Teil 1 von 2 der Serie Risikoprozess

Vor zwei Wochen haben wir geklärt, was ein Risiko ist und wie du einen positiven Blick auf das oft so ungeliebte Risikomanagement bekommen kannst (hier kannst du es nochmal nachlesen).

Heute schließen wir daran an und schauen uns den Risikomanagement-Prozess an. Damit kannst du ein systematisches und professionelles Risikomanagement aufbauen, deine Zielerreichung optimieren und dir einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen!

 

Der Risikomanagement-Prozess – Übersicht

Bevor wir uns die 5 Schritte des Risikomanagement-Prozesses detailliert anschauen, hier ein kurzer Überblick:

Risikoprozess - Übersicht

 

1) Identifikation

Der erste und einer der wichtigsten Schritte im Risikomanagement-Prozess ist die Identifikation der Risiken. Vor welchen Unsicherheiten stehst du und welche Quellen können wir diesen Unsicherheiten zuordnen?

Es geht also darum, die Unsicherheiten aufzulisten, die Auswirkungen auf deine Ziele haben können. Im letzten Artikel habe ich davon gesprochen, dass Risikomanagement auch immer Chancenmanagement sein sollte. Daher ist es wichtig nicht nur negative Risiken zu analysieren, sondern auch nach positiven Risiken (also Chancen) Ausschau zu halten. (hier geht’s zum Artikel von letzter Woche)

Um Risiken zu identifizieren kannst du verschiedene Techniken nutzen, wie beispielsweise Brainstorming, Expertenbefragungen, die Herleitung von Risiken aus vergangenen Erfahrungen oder eine SWOT-Analyse.

Die identifizierten Risiken kannst du dann in Kategorien einordnen. Diese können von Projekt zu Projekt sehr unterschiedlich sein. Oft genutzte Kategorien sind jedoch:

  1. Interne Risiken
    Hierunter fallen u.a. technische und personelle Risiken, aber auch Finanz-, Ressourcen- und Qualitätsrisiken.
  2. Externe Risiken
    Hierunter fallen u.a. Marktrisiken, rechtliche und soziale Risiken (z.B. Akzeptanz eines Produktes in einer Gesellschaft), aber auch höhere Gewalt.

Wichtig ist aber, dass du nicht einfach die Kategorien von anderen übernimmst, sondern genau überlegst, welche Kategorien für dein Projekt zutreffend sind.

 

2) Bewertung der Risiken

Nun geht es darum, die im ersten Schritt aufgelisteten Risiken zu bewerten. Es geht also um die Fragen: Gibt es wichtigere/unwichtigere Risiken? Und um welche Risiken müssen wir uns wie ausführlich kümmern?

Diese Risikobewertung wird in drei Teilschritten gemacht. Zuerst bewertest du die Eintrittswahrscheinlichkeit, dann die Konsequenzen im Falle eines Eintretens und berechnest schließlich daraus den Risikofaktor.

Ich verwende gerne folgende Skala für die Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit:

  • 1 = unwahrscheinlich
  • 2 = gering
  • 3 = moderat
  • 4 = wahrscheinlich
  • 5 = fast sicher

Für die Konsequenzen-Skala nutze ich folgende 5 Abstufungen:

  • 1 = vernachlässigbar
  • 2 = gering
  • 3 = mittel
  • 4 = hoch
  • 5 = extrem

Natürlich kannst du auch eine mehr oder weniger detaillierte Einteilung verwenden! Ich finde jedoch, dass man die unterschiedliche Wichtigkeit der Risiken durch eine Einteilung in fünf Stufen hervorragend darstellen kann.

Wenn du die Werte für Eintrittswahrscheinlichkeit und Konsequenzen bewertet hast, geht es an die Berechnung des Risikofaktors. Dafür musst du einfach diese beiden Werte miteinander multiplizieren. Wenn eines deiner Risiken beispielsweise wahrscheinlich eintritt (= 4) und es mittlere Konsequenzen (= 3) für dein Projekt hat, dann ist der Risikofaktor „12“ (4×3).

Dadurch kommst du zu einem Risikoranking, in dem du in einer Tabelle alle Risiken nach ihrem Risikofaktor auflistest.

Risikoranking

 

Eine weitere Möglichkeit der grafischen Darstellung der Risiken ist das Risikomapping. Hierzu trägst du die Risiken einfach in eine 5×5-Matrix ein. Die X-Achse steht für die Konsequenzen, die Y-Achse für die Eintrittswahrscheinlichkeit.

Risikomapping

 

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Unter anderem sicherst du dir die Vorlage zum Risikomapping. Damit kannst du noch heute ein systematisches und professionelles Risikomanagement aufzubauen, deine Zielerreichung optimieren und dir einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen!

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Nachdem wir nun die ersten zwei Schritte des Risikoprozesses besprochen haben, wünsche ich dir viel Erfolg dabei deine Projektrisiken zu identifizieren, zu bewerten und in die Risikomatrix einzutragen!

Nächste Woche geht es um die Maßnahmen, die du einleiten oder vorbereiten solltest, um mit den Risiken optimal umzugehen. Zudem stellen wir uns die Frage, wie du Veränderungen kontrollierst und die ganzen Informationen letztlich systematisch dokumentierst.

Bildquelle (Titelbild): Morguefile.com – davidpwhelan (https://www.ofaolain.com)

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