Innovative Problemlösung mit der Walt Disney Methode

Fabian WalterProbleme, Prioritäten, Ziele4 Kommentare

Walt Disney Methode

Du stehst vor einem Problem und kommst nicht wirklich weiter? Wie wäre es, wenn du in nur wenigen Schritten fantastische, neue und innovative Ideen generieren könntest und diese auf ihre Alltagstauglichkeit und Realisierbarkeit hin überprüfen könntest, so dass du am Ende mit einem realistischen Plan in die Umsetzung starten kannst?

 

Walt Disney – Träumer, Realist und Kritiker in einer Person

Die Kreativitäts-Methode, die es dir ermöglicht ein Problem aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, um so mit innovativen, aber gleichzeitig realistischen Ideen Probleme zu lösen, wurde zwar von Robert B. Dilts entwickelt, geht aber auf Walt Disney, den Schöpfer vieler fantastischer Trickfilm-Charaktere zurück.

Dilts sagte einmal über den Erfinder von Mickey Maus: “Es gab eigentlich drei verschiedene Walts: den Träumer, den Realisten und den Kritiker. Du wusstest nie, welcher von ihnen in dein Meeting kommen würde”. Genau diese Eigenart hat Walt Disney – ganz unbewusst – in die Lage versetzt eine Vielzahl fantastischer Ideen in die Realität zu transformieren und so eine der erfolgreichsten und prägendsten Persönlichkeiten der Filmbranche zu werden.

Und dieses Geheimnis seiner fast unbegrenzter Kreativität hat Robert B. Dilts in der Walt Disney Methode so systematisiert, dass auch du sie in wenigen Schritten für jede deiner persönlichen oder beruflichen Planungen anwenden kannst, um so Ideen Wirklichkeit werden zu lassen!

 

Die Walt Disney Methode

Die Methode basiert auf der Annahme, dass ein Problemlösungs-Prozess in drei Phasen unterteilt werden kann. In jeder dieser Phasen tritt eine Person (oder Rolle) in den Vordergrund und übernimmt die Führung: (1) der Träumer, (2) der Realist und (3) der Kritiker.

Walt Disney Methode - Kreis

  • Die Rolle des Träumers ist es, kreative Ideen zu entwickeln. Und das völlig unabhängig davon, ob diese Ideen nun realistisch sind, oder nicht. Denn ohne den Träumer gibt es keine Innovation.
  • Die zweite Rolle übernimmt der Realist. Er nimmt sich die Ideen des Träumers vor und überlegt, wie diese umgesetzt werden können. Er bestimmt die benötigten Ressourcen und skizziert Zwischenziele und Arbeitsschritte. So entsteht aus der “fantastischen” Idee ein “realistischer” Plan.
  • In der dritten Phase kommt die Rolle des Kritikers zum Zuge. Denn er untersucht die Idee des Träumers und den Plan des Realisten auf Fehler und Schwachstellen, so dass diese behoben und ausgebessert werden können. Der Kritiker ist also kein pessimistischer Miesepeter und Nörgler, sondern ein konstruktiver “Optimierer” und Risiko-Analyst!

Aber warum ist diese Dreiteilung so wichtig? In einem “normalen” Problemlösungs-Prozess grenzen wir diese drei Phasen selten konsequent voneinander ab. So meldet sich manchmal beispielsweise der Kritiker schon viel zu früh zu Wort und verhindert so, dass der Träumer genügend innovative Ideen generieren kann. In anderen Situationen verharren wir zu sehr beim Träumer und lassen den Kritiker nicht zu Wort kommen. Das führt aber im schlimmsten Fall dazu, dass Risiken und Schwachstellen im Plan unerkannt bleiben und die Ideen bei der Umsetzung scheitern.

 

Die Anwendung der Walt Disney Methode

Die Walt Disney Methode kann von Einzelpersonen, aber auch von Gruppen, angewandt werden. Wichtig ist, dass jede Phase einzeln durchlaufen wird und dass sich die Rollen der anderen Phasen nicht frühzeitig “einmischen”.

Phase 1: der Träumer

In dieser Phase gilt: “Alles is möglich!”. Hier gelten beispielsweise die klassischen Regeln des Brainstormings, d.h. es werden Ideen gesammelt, aber noch nicht bewertet.

Nimm dir in dieser Phase beispielsweise vor, mindestens 30 Ideen in 15 Minuten zu finden. Dieser Zeitdruck schützt dich davor, bei deinen Ideen zu sehr ins Detail zu gehen und dich dadurch schon mit möglichen Hindernissen zu beschäftigen.

 

Phase 2: Der Realist

In der zweiten Phase geht es nun darum zu klären, wie die Ideen aus der Träumer-Phase umgesetzt werden könnten. Wichtig ist es in dieser Phase nicht auf mögliche Hindernisse und Unwägbarkeiten einzugehen. Dies geschieht erst später – in Phase 3.

Als Vorgehen bietet es sich an:

  • die vorliegenden Ideen genauer zu betrachten,
  • sie in Teil- und Zwischenziele zu zerlegen,
  • diese Ziele möglichst SMART zu formulieren,
  • zu prüfen, welche Aufgaben zur Erreichung der Ziele zu erledigen sind und
  • zu prüfen, welche Ressourcen dafür zur Verfügung stehen müssen.

 

Phase 3: der Kritiker

In Phase 3 wird nun die Idee und deren Realisierungs-Plan auf Herz und Nieren geprüft. Der Kritiker fragt u.a.:

  • Auf welche Hindernisse können wir bei der Umsetzung treffen?
  • Wo ist der Lösungsvorschlag noch zu vage und nicht ganz klar?
  • Was kann bei der Umsetzung schief gehen?
  • Von wem oder von was sind wir abhängig? (Und wie können wir diese Abhängigkeit positiv beeinflussen?)

Der Kritiker prüft also den Plan auf mögliche Fehler und Schwachstellen, stellt eine Risikobewertung und eine Kosten-Nutzen-Rechung an. Wichtig ist hierbei aber nochmal darauf hinzuweisen, dass der Kritiker nicht nur aufzeigt, wo die Schwachstellen liegen, sondern dass er auch konstruktive Vorschläge macht, wie diese zu überwinden sind.

 

Inkrementelle Verbesserung durch mehrere Durchläufe

Wenn du “nur” auf der Suche nach neuen Ideen und deren grundsätzlicher Realisierbarkeit bist, dann wirst du bereits nach einem Durchlauf dieser drei Phasen ein gutes Ergebnis haben.

Wenn es aber dein Ziel ist, einen fix und fertig umsetzbaren Realisierungs-Plan zu erhalten, dann solltest du die drei Phasen mehrmals – mit einem jeweils etwas anderen Fokus – durchlaufen. Der erste Durchlauf ist das Identifizieren und Bewerten möglichst vieler Ideen. In einem zweiten Durchlauf kannst du dich dann auf eine (oder wenige) dieser Ideen fokussieren und nach Lösungen der Kritikpunkte suchen. In weiteren Durchläufen kannst du dann immer tiefer in die Details hinabsteigen, solange bis dein Kritiker sagt: “Auf geht’s, lasst es uns umsetzen!”. Denn dann weißt du, dass dein Plan wirklich gut ist!


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4 Kommentare zu “Innovative Problemlösung mit der Walt Disney Methode”

  1. Renate

    Hervorragend. Ich bin sehr dankbar für diese Beiträge. Ausserdem tut es gut, immer kurz eine Pause zu machen, über ein anderes Thema zu lesen und so bleibt PM immer präsent. Ich bin sehr begeistert. Könnte die 3 Typen mit Personen direkt benennen.

    1. Fabian Walter

      Vielen Dank! Freut mich sehr!

      Und ja, diese Personen zu benennen und an einen Tisch zu bekommen ist super! Und wenn sie sich dann auch noch darauf einlassen können ihre jeweilige Perspektive zu wechseln, um gemeinsam die Rollen durchzuspielen, dann kann das Wunder wirken… Ich wünsche viel Spaß und Erfolg dabei!

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