Annäherung oder Vermeidung: Warum der Fokus deines Ziels über deinen Erfolg entscheidet

Fabian WalterPrioritäten, ZieleHinterlasse einen Kommentar

Annäherung oder Vermeidung (Ziel-Fokus)

Willst du dich mit deinen Zielen dem Erfolg annähern oder eher dem Negativen ausweichen? Was auf den ersten Blick wie eine etwas seltsame Frage aussieht, wird bei genauerem Betrachten einer der mitbestimmenden Faktoren, ob:

  • du daran glaubst dein Ziel erreichen zu können,
  • der Weg zum Ziel leicht oder schwer sein wird und
  • ob du die Arbeit daran immer wieder aufschieben wirst.

 

Was sind Annäherungs- oder Vermeidungsziele

Zwar gibt es viele Kategorien, in die wir unsere Ziele einordnen, aber eine der viel zu oft unberücksichtigten Kategorien ist die Unterscheidung zwischen Annäherungs- und Vermeidungszielen.

Und das, obwohl der unterschiedliche Fokus dieser beiden Zielkategorien viel mit der Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung, der Beschwerlichkeit des Weges und der Gefahr zur Aufschieberitis zu tun hat.

Annäherungsziele werden von uns eher positiv wahrgenommen und wir glauben eher, dass wir sie erreichen können. Wir sind weniger geneigt die Arbeit daran immer wieder aufzuschieben. Vermeidungsziele hingegen sind eher negativ belegte Ziele. Hier glauben wir eher, dass es schwer wird sie zu erreichen. Außerdem ist die Gefahr der Aufschieberitis hoch und wir müssen uns immer wieder aus Motivationstälern herausarbeiten.

Was entscheidet nun aber darüber, ob ein Ziel ein Annäherungs- oder ein Vermeidungsziel ist? Geht es darum, wie anspruchsvoll das Ziel ist? Oder darum, welche Aufgaben wir auf dem Weg dorthin erledigen müssen? Oder sogar darum, ob wir gut in dem sind, was wir auf dem Weg zum Ziel erledigen müssen?

Nein! Mit nichts von alldem hat die Unterscheidung etwas zu tun. Der einzige Unterschied zwischen einem Annäherungs- und einem Vermeidungsziel ist dein eigener Fokus und die Art, wie du dein Ziel formulierst.

 

Beispiel 1: Mehr Sport machen

Ein klassisches Beispiel, das uns am Anfang eines jeden Jahres an allen Ecken und Enden begegnet, ist das Ziel „mehr Sport“ zu machen. Ein klassischer Vermeidungs-Fokus bei diesem Ziel ist die Formulierung: „Mehr Sport machen, um Übergewicht loszuwerden“. Das gleiche Ziel kann aber auch mit einem Annäherungs-Fokus formuliert werden und lautet dann: Mehr Sport machen, um mich wohl und gesund zu fühlen“.

Obwohl beide Ziele identisch sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du durchhältst beim Vermeidungsziel deutlich geringer.

 

Beispiel 2: Die Wohnung putzen

Ein weiteres Beispiel ist das leidige Thema „Wohnung putzen“. Bei den meisten von uns wird das Vermeidungsziel dazu wohl lauten „Die Wohnung putzen, damit es nicht mehr dreckig ist“. Wer hier aber den Annäherungs-Fokus „Die Wohnung putzen, damit es überall schön sauber ist“ hat, dem wird die Zielerreichung leichter fallen.

 

Der Blickwinkel macht den Unterschied

Obwohl diese unterschiedlich formulierten Ziele objektiv natürlich immer gleich schwer zu erreichen sind, wird klar, dass allein der psychologische Effekt unseres Blickwinkels den Unterschied ausmacht.

Denn bei Vermeidungszielen kann man festhalten, dass wir sie als:

  • weniger wichtig erachten,
  • schwerer zu erreichen empfinden und sie letztlich auch als
  • weniger befriedigend empfinden.

 

Fazit: Wähle (die Formulierung) deiner Ziele mit Bedacht

Ein guter Schritt auf dem Weg zu einer einfacheren Zielerreichung wäre es also, wenn wir den Fokus unserer Ziele in Zukunft mit mehr Bedacht wählen würden. Denn jedes Ziel kann ja entweder als Vermeidungs- oder als Annäherungsziel formuliert werden.

Wenn du also bei deinem nächsten Ziel glaubst, dass die Aufgabe unwichtig, unangenehm oder wahrscheinlich eine Nummer zu groß für dich ist, dann hinterfrage diese Gedanken. Frage dich, welche positiven Folgen die Zielerreichung für dich hat und wie du den Weg zum Ziel angenehmer gestalten kannst.

Natürlich musst du damit nicht warten, bis das nächste Ziel um die Ecke kommt! Untersuche doch einfach gleich deine schon bestehenden Ziele auf ihren Fokus hin. Denn natürlich lässt sich dieser auch nachträglich noch ins Positive verändern.


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